OLGA Newsletter Nr. 7, Juni 2024

Lieber Leserschaft,

in unserem letzten Projektjahr möchten wir die regionale Wertschöpfung von Agroforst-Holz und Hülsenfrüchten für Menschen in der Region Dresden und darüber hinaus transparent machen. Ob in Form von Gesprächen über die Produktion und Vorteile von Leguminosen für die Humanernährung, Verkostungen, Exkursionen oder Feldtage - die Verbreitung der Projektergebnisse lebt auch mit den Menschen in Stadt und Land, deren Ideen und Geschichten, die regionale Land- und Ernährungswirtschaft resilienter und zukunftsfähig zu gestalten.

Beim Thema Agroforst am Fließgewässer steht das Energieholz im Fokus. Wir wollen Agroforst mit schnellwachsenden Baumarten als kleines aber nicht zu unterschätzendes Puzzle-Teil für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung von Kommunen ins Rampenlicht bringen. Beim Feldtag am 21.06.2024 im Wurzener Land und mit unserer frisch angelegten Agroforst-Pilotfläche in Grumbach bei Dresden werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie in Städten und deren Umgebung Agrarholzanbau etabliert und in die lokal-regionale grüne Infrastruktur integriert werden kann.

Die im Landkreis Mittelsachsen angebaute grüne Tellerlinse wird nun in Dresden zu exklusiven Linsen-Falafeln und -patties verarbeitet und in der dortigen Verbrauchergemeinschaft für umweltgerecht erzeugte Produkte vermarktet. Wir freuen uns sehr, dieses neu geschaffene Produkt als Aushängeschild für die regionale Wertschöpfung mit Hülsenfrüchten verwenden zu können. Ebenso gestalten wir diesmal das Versorgungsangebot des Dresdner Palais Sommer Festivals aktiv mit, indem wir nachhaltige und regionale Caterer mit einbeziehen. So könnt ihr dieses Jahr neben Hülsenfrüchten in Hochbeeten auch Linsen-Falafel direkt auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche genießen. Na, dieser Sommer kann ja nur gut werden!

Viel Freude und Sonne wünscht das OLGA Team

Inhalt

Holzbiomasse aus Agroforst als Puzzleteil der Dekarbonisierung von Städten und Gemeinden

Energie- und Klimaschutzkonzept der Landeshauptstadt Dresden veröffentlicht

Pflanzung der OLGA-Pilotfläche "Agroforst am Fließgewässer"

Es ist soweit: 2x zwei Pappelreihen sorgen für weniger Winderosion auf den Äckern um Dresden und für wärmere Abende im Tharandter Winter

Einladung zum Agroforst-Feldtag ins Wurzener Land

Hecken, Feldgehölze und Agrarholzanbau - Umweltleistungen und regionale Wertschöpfung

OLGA bei der 7. Europäischen Agroforstkonferenz in Brno/CZ

Agroforstwirtschaft soll Mainstream werden | Brno Erklärung für Agroforstwirtschaft verabschiedet

Vom 27. bis 31.05.2024 fand in Brno/CZ an der Mendel-Universität die mittlerweile 7. Europäische Konferenz für Agroforstwirtschaft statt. 396 Teilnehmer:innen aus 43 Ländern weltweit lauschten 137 Vorträgen über die Vorteile und praktische Umsetzung der agroforstlichen Landnutzung.

Wissenschaftler, Praktiker, Politiker und Kommunikatoren tauschten ihr Wissen, ihre Erfahrungen, Ergebnisse, Meinungen und Gefühle über die Agroforstwirtschaft aus, eine Form der regenerativen Landnutzung, die bei Landwirten immer beliebter wird. In der Tat braucht es mehr Mut und guten Willen auf politischer Ebene, um die Anwendung und Finanzierung von Agroforstsystemen auf betrieblicher Ebene zu erleichtern.

Von der Weidehaltung von Rindern unter Obstbäumen über den Anbau von Nutzpflanzen in Reihen mit Bäumen zur Holzproduktion bis hin zu Gemüsebeeten, die von einer Mischung aus Beerensträuchern, Obst- oder Nussbäumen in so genannten urbanen Waldgärten beschattet werden - die Vielfalt der Agroforstsysteme, die während der zahleichen Sessions und Exkursionen vorgestellt wurden, war enorm. Ebenso in der gut 110 Poster umfassende Fachausstellung im Foyer des Konferenzgebäudes zeigte die zahlreichen Untersuchungen bzgl. Agroforst, u. a. das Projekt OLGA zeigte die mikroklimatischen Effekte von Agrarholzbeständen an Fließgewässern und generell in Agrarlandschaften in Form eines Posters:

OLGA Poster (Englisch)

Wir brauchen mehr Bäume in der Agrarlandschaft

Es ist die Vielfalt, welche die Agroforstwirtschaft der Landschaft zurückgeben kann. Dafür müssen die Förderbedingungen in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten noch verbessert werden. Der per Video zugeschaltete EU-Kommissar für Landwirtschaft Janusz Wojciechowski betonte in seiner Rede, dass wir mehr Bäume in der Agrarlandschaft brauchen und dass die Agroforstwirtschaft in Zukunft eine potenzielle CO2-Zertifizierungsmethode darstelle. Es werde alles dafür getan, diesen Landnutzungsansatz in den zukünftigen Gemeinsamen Agrarpolitiken finanziell besser zu auszustatten.

Im Rahmen der Konferenz wurde im Namen aller Teilnehmenden die Brno Erklärung fü Agroforstwirtschaft verabschiedet - ein Dokument, welches die Vorteile der Agroforstwirtschaft z. B. für Klimaanpassung, Gewässer- und Bodenschutz sowie regionale Kreislaufwirtschaft aufzeigt und eine Verbesserung der fördertechnischen Rahmenbedingungen in Richtung Brüssel fordert.

Book of abstracts

Brno Agroforestry Declaration (31.05.2024, in Englisch)

Regionale Versorgung mit Linsen-Falafel & Co. beim Dresdner Palais Sommer 2024

Catering mit zunehmend regionalen Produkten soll das Event nachhaltiger machen

Radieschen von hier als (Ernährungs-)Grundlage für die Technologie von morgen

OLGA bei der Umweltwoche von Dresdner Mikrochip-Hersteller GlobalFoundries

Alleskönner, Superfood, Klimaschützer - Hülsenfrüchte rocken die Ernährungstransformation

Neuer Infobereich über regionale Wertschöpfung mit Hülsenfrüchten für die Humanernährung auf der OLGA-Website

Alternativer Konsum ist möglich – eine alternative Welt auch!

Die Kooperative "La Manzana" fördert die regionale Wertschöpfung von Hülsenfrüchten in Südchile.

Events rund um regenerative Landwirtschaft & Ernährung

Eine Auswahl von regionalen und nationalen Veranstaltungen in den nächsten Wochen und Monaten

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